TKKG und das unaufgeräumte Zelt

Heute in der Redaktion: Reste-Verwertung.
Oder wie wir hier sagen: „Rumfort!“
Alles, was noch so rumliegt und endlich fort muss.

Das Prinzip kennt ihr vom Zeltlager-Essen:
Drei Nudeln, ein halber Keks, ein undefinierbarer Apfel
und ein Rest Kakao, der schon leicht beleidigt riecht.
Nur dass es bei uns keine Teller gibt, sondern Bilder und Texte,
die wir seit Tagen vor uns herschieben.

Heute also das große Lager-„All-you-can-see“:
Unsortierte Wasserrutschen-Selfies,
Betreuer in peinlichen Schlafposen,
und mindestens ein Foto, auf dem jemand versucht,
seinen Croc wieder aus dem Matsch zu ziehen.

Na gut, zwei Themen haben wir dann doch:

1. Aufräumen

Heute stand mal wieder Großreinemachen auf dem Programm.
Oder wie wir es liebevoll nennen: „Operation Schlafsack-Schock“.
Denn beim Öffnen der ersten Zelte wusste die Lagerleitung:
Hier hausen keine Kinder – hier experimentiert die Evolution mit neuen Lebensformen.

In Zelt 1 fand man eine halb aufgegessene Tüte Chips,
die offenbar schon eine eigene Regierung gebildet hatte.
Zelt 3 glänzte durch eine mysteriöse Mischung aus nasser Badehose,
drei einzelnen Socken und einem halbgetrockneten Handtuch.
Und in Zelt 5 tauchte endlich der verschollene Schlafsack von letzter Woche wieder auf –
inklusive der Besitzerin, die ihn nie verlassen hatte.

Am Ende des Tages war der Platz wieder vorzeigbar,
die Zelte rochen nur noch nach einer Mischung aus Moder und Reue,
und die Betreuer hatten das gute Gefühl,
dass dieser Zustand mindestens bis nach dem Mittagessen hält.

2. Der nächste Kriminalfall

Kaum war der Platz in nächtliche Ruhe getaucht, passierte das Unvermeidliche: Der nächste Kriminalfall.
Diesmal ging es um nichts Geringeres als den großen Schirm der ZBV’er –
unseren heiligen Sonnenschutz, den wir liebevoll „den Pavillon des Friedens“ nennen.

Plötzlich war er weg.
Einfach so.
Nur vier harmlose Heringe starrten unschuldig in den Himmel.

Die Ermittlungen liefen sofort an:

• Erste Zeugenberichte sprechen von einem riesigen, fliegenden Etwas,
  das sich lautlos über den Platz bewegt hat.
• Andere schwören, sie hätten Teilnehmer gesehen, die den Schirm über den Platz trugen.

Der Schirm blieb verschwunden.
Und diesmal wurde es richtig offiziell:
Ein Bekenner-Schreiben tauchte auf –
handschriftlich, krakelig und mit Forderungen,
die eindeutig aus der Abteilung „Wir haben zu viel Lagerluft geschnuppert“ stammten.

Die Lagerleitung hat aus gestern gelernt
und diesmal gleich die gesamte Bevölkerung um Mithilfe gebeten.
Denn so ein entführter ZBV-Schirm ist schließlich
kein reines internes Problem,
sondern eine Gefahr für die öffentliche Ordnung –
mindestens.

Als Belohnung wurde feierlich verkündet:
„Pizza statt Abendbrot“ für die Finder.
Und siehe da: Der Druck wirkte Wunder.
Gefunden wurde der Schirm –
natürlich nicht von Detektiv-Teams oder Spezialkräften,
sondern von unserer guten alten Famila-Crew,
die damit die Belohnung souverän einkassierte.

Kurz gesagt:
Schirm wieder da, Pizza weg –
und die Moral von der Geschichte lautet wohl:
Erpressung lohnt sich.